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Gefühle - Geh Fühle - Geh mit dem Herzen

in Worten auf den Grund gegangen 14.01.2011 15:43
von Danke | 15 Beiträge

Wie geht es? Was ist der nächste Schritt? Wie geht es weiter? So geht es!

Das "Gehen" ist nicht nur die Bewegung, die wir am allerhäufigsten in unserem Leben ausführen, auch die Frage, die am häufigsten rund um den Erdball gestellt wird, heißt "Wie geht es?" Im Englischen heißt es "How are you?" - direkt übersetzt würde es bedeuten "Wie bist Du?" Dass Gehen und "wie es geht" einen direkten Zusammenhang haben, erkennt man daraus auch, aber spätestens dann, wenn das Gehen zum Mühsal wird, weil die Beine ein Gebrechen haben, "geht es einem nicht mehr gut". Dass unsere Gangart auch einen erheblichen Einfluss auf unser emotionalen Befinden hat, ist nicht unbedingt etwas, das uns in der Schule beigebracht wurde, obwohl die Sprache ganz eindeutig darauf hinweist.

Der eigentliche Sinn von Gefühle ist Geh-Fühle, denn die Gefühle sind es, die darüber Auskunft geben, "wie es geht". Dass die Art zu gehen und das Geh-Fühl von einander abhängig sind, ist Grund genug um sich einmal intensiv damit zu beschäftigen, wie wir gehen, was wir mit unseren Füßen tun, und welche Auswirkungen die tägliche Einkerkerung unserer Füße in Schuhe haben, die unseren Füßen weder Luft zum Atmen noch Raum für Bewegung geben, und uns von direktem Bodenkontakt mit Mutter Erde abschneiden.

Beobachten wir einfach einmal Tiere - wie z.B. eine Katze. Sie "ertastet" sich jeden Schritt mit ihren samtweichen Pfoten, oder Hunde, die mit dem Vorderfuß stets weich aufsetzen - auch wenn sie rennen. Beobachten wir Kinder, die gerade das Laufen anfangen.... sie "tippeln" auf den Zehen, dem Fußballen. Beobachten wir Marathonläufer - hier ein Zeitlupenvideo:




Professor Daniel Liebermann, der "Barfuss-Professor" zeigt auf seinem Video,


,

welchen Körperstress der "Fersengänger" seinem Körper zumutet, wenn er bei jedem Schritt auf der Ferse zuerst landet. (Leider nur in Englisch verfügbar).



Intensiv mit dem Thema hat sich Dr. med. Hans-Peter Greb seit 30 Jahren befasst: www.godo-vision.de, und ich bin durch ihn auf die vielen Implikationen des Themas gestoßen worden. Es lohnt sich, die Seite und das Video von seinem Vortrag zu studieren. Auf Youtube sind sie in vier Teilen:







Wie kam es, dass wir vom Ballengängern zum Fersenläufer mutiert sind, und dadurch bei jedem Schritt unseren Gelenken und Knochen einen Aufprall auf dem Boden mit seinem Gesamtkörpergewicht bei jedem Schritt zumuten?

Als um ca. 1870 Schuhe gemacht wurden, bat man das Militär, die bereits Schuhfabriken hatten, für die gesamte Bevölkerung Schuhe zu machen. Und was tut man beim Militär? Marschieren, Hacken zusammen, im Stechschritt nach vorne. "Festes Schuhwerk" hatte man da, mit steifer Sohle, steifem Leder, feste Schnürung um die "Fesseln", den Fußgelenken. Dass die "Fesseln" nicht umsonst so heißen, erschließt sich erst, wenn man anfängt, sich mit dem Gehen zu befassen. Steife "Fesseln" erzeugen ein Gefühl von Enge, gelockerte Fesseln erhöhen sofort das Wohlbefinden, lösen auch die inneren Fesseln. Doch - Geh-Fühle haben beim Militär nichts verloren, und das musste man wohl irgendwo gewußt haben, wenn man den Menschen "feste" Schuhe, also Fußsärge angezogen hat, um ihre Gefühlsebene auszuschalten, wenn sie in die Schlacht zogen, um andere Menschen umzubringen. Auch ist es beim Militär eine bewährte Praxis, die Menschen "marschieren" zu lassen, im Gleichschritt, im Stechschritt, bis sie völlig bewußtlos getrottet sind und als willenlose Marionetten "Trottel" nur noch als Befehlsempfänger funktionieren. Ich vermute, dass es den "Mächtigen" sehr bewußt war, was sie tun, wenn sie den Menschen die Füße abschnüren und sie durch Marschieren für ihre Zwecke zu dressieren.


Frauen hat man auch die Füße im chinesischen Reich "abgebunden", was erhebliche Auswirkungen auf ihre Kraft hatte, und das auch eine Form der Menschenquälerei war und ist. Eigentlich tut man es bis heute noch, indem man den Frauen einredet, sie müssten täglich einen halsbrecherischen Balanceakt auf Stöckeln vollführen, sich dadurch die Füße kaputt zu machen (Hallux Valgus läßt grüßen), das Kreuz zu schädigen, die Beinmuskulatur zu verzerren sowie ihre innere Stabilität bei jedem Schritt neu suchen, denn auf solchen Schuhen ist keine einzige Frau im Gleichgewicht, möge sie es noch so sehr beteuern. Den meisten ist wohl überhaupt nicht bewußt, wieviel Kraft es kostet, um auf diesen Hacken herumzueiern, und sie bei jedem Schritt um ihre Sicherheit kämpfen. Die Körpersprache dieses Stöckeleierganges ist noch einmal ein eigenes Kapitel.

Der Hackengang - das Landen auf der Ferse - hat zur Folge, dass wir mit unserem gesamten Körper senkrecht auf dem Erdboden aufknallen und bei jedem Schritt das Skelett stauchen, die Gelenke einen Schlag bekommen und - wie im Video von Herrn Liebermann erklärt - bremsen wir die Vorwärtsbewegung des Körpers durch die Ferse ab. (Wenn wir Schlitten fahren, nutzen wir ebenfalls die Ferse zum Bremsen, indem wir sie gegen den Schnee stemmen.) Bei jeder Vorwärtsbewegung kommt im nächsten Schritt die "Fersenbremse", und wir müssen das Gewicht des Körpers erneut in Bewegung setzen, wenn wir weiterlaufen wollen. Hinzukommt, dass unsere rückwärtige Beinmuskulatur verkümmert, wenn wir nur den halben Radius der möglichen Fußgelenkbewegung beim Fersengang machen. Die Beanspruchung der rückwärtigen Beinmuskulatur ist jedoch entscheidend wichtig für das Rückpumpen des Blutes in das Herz, den venösen Kreislauf. Gehen wir nun als Ballengänger - und lassen unseren Fuß locker in den nächsten Schritt "schwingen" bei gelockerten Fesseln, werden sowohl vordere wie rückwärtige Beinmuskulatur angeregt.

Der venöse Rückfluss zum Herzen bewirkt, dass der gesamte Kreislauf durch Gehen stimuliert wird - und dadurch speziell die Herztätigkeit angeregt wird. Das wiederum hat entscheidenden Einfluss auf unser gefühlsmäßiges Erleben, "wie es geht". In diesem Zusammenhang ist mir das erste Mal wirklich aufgegangen, dass Venen und Venus tatsächlich einen ursächlichen Bedeutungszusammenhang haben, wenn wir von dem Rückfluss in den Venen sprechen, denn es betrifft den Durchfluss des Blutes durch unser Herz, wo bekanntermaßen unsere schönsten Gefühle sitzen. Fühlen wir uns von unserem Herzen abgeschnitten, dann "geht es uns nicht gut", und wir sind gefühlsarm, einsam, verloren.

Geh-Fühle heißt, mit dem Herzen gehen. Und wie das geht - zeigen uns die kleinen Kinder, Katzen, Hunde, Leoparden, Gazellen, die ihre Füße nicht in Fußsärge stellen.

Dass wir auf unserer Mutter Erde herumtrampeln - physisch bei jedem Schritt, und uns Menschen hier aufführen wie die allerletzten Vandalen, mag keine zufällige Parallele sein, die ich sehe. Fühlendes Gehen, wie die Indianer auf der Pirsch, wie ein Jäger im Wald auf Moos - erweckt ein völlig anderes Bewußtsein für den Boden, den Untergrund, auf dem der Mensch geht und steht.

Fühlendes Bewußtsein ist der Schlüssel für ein neues Weltbild - für einen anderen Umgang mit der Erde. Und das fängt beim Gehen an, denn: So wie wir gehen, so geht es - oder eben nicht.



Danke


zuletzt bearbeitet 14.01.2011 18:30 | nach oben springen


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